Networking als Karriere-Strategie – Warum Frauen und Männer anders netzwerken

Frau hält Ausschau vor einer grauen Wand

Am vergangenen Sonntag, den 08.03.2020 war wieder Weltfrauentag und im Grunde sind sich doch alle einig – jeder Tag im Jahr ist ein Weltfrauentag! Genauso sollte der Umgang mit Frauen auch geprägt sein, vor allem in männerdominierten Bereichen und in der Arbeitswelt! Doch was macht den Unterschied eigentlich aus, warum scheint es Männern im Bereich Networking oft so viel leichter zu fallen als Frauen?

Auch Nicole Fritzges hat es als Inhaberin der Tagungs-und Veranstaltungsplattform Meetingdeals weit gebracht. Doch auch sie stellt fest, dass sie sich im Bereich Networking ein paar Defizite eingestehen muss. „Ich persönlich bin auch kein guter Netzwerker und überlasse das lieber den kommunikativen Kolleginnen und Kollegen in unserem Team“, so Fritzges.   

Doch warum Netzwerken Frauen anders, was macht es zu etwas anderem im Vergleich zu Männern und sollten Frauen überhaupt anders Netzwerken? Unter Netzwerken versteht man das zielgerichtete Anfreunden mit berufsbezogenem Kontext.

Frauen Netzwerken definitiv anders und das ist auch gut so! Jede Frau ist anders und einzigartig, aber es gibt unter ihnen zum Beispiel auch das sogenannte Alpha-Weibchen. Alpha-Weibchen haben einen sehr gut ausgeprägten Machtinstinkt, sie sind taff, selbstbewusst, rational, strategisch und vorrausschauend. Am Ende eines Tages netzwerken sie genauso wie Männer, weshalb man sie auch gerne mal als „Frauen mit Eiern“ bezeichnet, was als Kompliment und im Sinne von gleichgestellt zu empfinden ist.

Neben den Alpha-Weibchen oder Frauen wie Nicole Fritzges, die zwar zurückhaltend netzwerkt aber trotzdem eine hochrangige und erfolgreiche Position einnimmt, gibt es auch Frauen, die sich lieber im Stillen und Verborgenen aufhalten und in manchen Fällen dadurch übersehen und überhört werden. Netzwerken bedeutet zielgerichtetes Anfreunden und beruht auf Gegenseitigkeit. Doch Frauen Netzwerken im Vergleich zu Männern grundsätzlich verschieden, denn sie netzwerken mit Gleichgesinnten und suchen sich die Menschen, die sie mögen und mit denen sie sich verstehen. Männer dagegen denken da ganz anders, sie netzwerken mit denen, die ihnen nützlich sind, um ihre Ziele zu verwirklichen, Sympathie ist dagegen eher zweitranging. Kurz gesagt, Männer suchen Verbündete und Frauen suchen Freundinnen. Genau aus diesem Grund ist es auch so wichtig, dass Frauen umdenken, sie müssen sogar anders netzwerken, um voranzukommen und sich behaupten zu können.

Frauen sollten sich grundsätzlich einmal überlegen und klar werden, wo sie beruflich gerne hinwollen, um dann zu reflektieren, wer die Unterstützer auf dem Weg zum Ziel sein könnten, kurzfristig wie auch langfristig. Vor allem Männer können da sehr hilfreich sein. Es ist sogar recht ratsam, Männer ins Netzwerk mit einzubauen, denn in größeren Unternehmen sind leider noch immer 90% des Vorstandes, sowie in der zweiten und dritten Führungsebene männlich. Aus diesem Grund heraus, kann es mit einem Mann im Team durchaus dabei helfen, die Verhaltensweisen und Codes von Männern zu begreifen und zu übernehmen. Wichtigster Leitsatz wäre, so wie die Männer immer nach dem Prinzip von „Ich gebe dir was, also schuldest du mir was“ oder „Was kann ich dir bringen, was bekomme ich im Gegenzug?“ zu gehen.

Doch es gibt noch weitere einfache und hilfreiche Tricks, um sich als Frau zu behaupten und Anschluss im Networking zu finden, um genau zu sein gibt es dafür sogar sechs goldene Regeln.  Die erste Regel ist zugleich auch die wichtigste und für alle Bereiche einsetzbar – selbstbewusst sein und an sich glauben! Frauen neigen viel zu oft dazu, an sich selbst zu zweifeln oder sich klein zu machen, was vermutlich an der generationenübergreifenden Erziehung und unserer gesellschaftlichen Prägung liegen mag, aber genau dies gilt es nun abzulegen.

Die zweite Regel lautet „Klasse statt Masse“, denn mit zielgerichteten Beziehungen kommt man deutlich besser und weiter voran. Wohl überlegt und nutzbringend sollten Beziehungen aufgebaut und gepflegt werden. Sympathie ist zwar schön und gut, darf da aber auch gerne mal hintenanstehen. Wie bereits oben erwähnt, kommt es auf das Geben und Nehmen an, was die dritte goldene Regel bildet. Eine einseitige Beziehung hat keinerlei Zukunft, weder für die, die nur nehmen, noch für die, die nur geben – ein gesundes Gleichgewicht ist hierbei unabdingbar.

Die vierte goldene Regel ist für viele vermutlich zugleich auch die schwerste Regel, denn sie ruft dazu auf, auch mal nach Unterstützung und Hilfe zu fragen. Es ist für viele schon schlimm genug, sich an seinem Arbeitsplatz nicht behaupten zu können, aber wenn man dann noch um Hilfe bitten muss, fühlen sich gerade Frauen wieder einmal total unterlegen – Das muss aber nicht sein! Um Hilfe oder Unterstützung zu bitten, ist niemals schwach oder ein Zeichen für mangelnde Kompetenz, ganz im Gegenteil! Durch Selbstreflektion erkennt man seine eigenen Stärken aber auch Schwächen und es zeugt von großer Charakterstärke diese auch vor anderen einzugestehen und gegebenenfalls um Unterstützung zu bitten. Männer machen das schließlich auch. Frauen sollten ihre Ziele und Wünsche konkretisieren und dann auch klar formulieren und zum Ausdruck bringen.

Die fünfte Regel knüpft perfekt an die vierte an und ruft dazu auf, sich in der Branche und dem eigenen Unternehmen Mentoren zu suchen, die einem mit Rat und Tat unterstützend zur Seite stehen, aber auch in Situationen der Not beschützen können – hier kommt es auf die Verbindung von Nutzen und Sympathie an.

„Nicht alles persönlich nehmen“ ist die sechste und letzte goldene Regel. Nicht alles ist gleich persönlich gemeint und wenn es keinen Grund oder keine Rechtfertigung gibt, sollte man Negatives ohnehin an sich abprallen lassen. Gerade bei der Arbeit kommt es oft und gerne zu sogenannten Revier- oder Machtkämpfen, so ein Verhalten kennt man bereits aus der Schulzeit oder sogar noch aus dem Kindergarten. Man sollte sich darauf nicht einlassen und vor allem sollte man sich durch so ein Gehabe nicht verletzen lassen, denn Machtspiele sind auch nur Spiele deren Regeln man lernen kann!

Wenn Frauen als vereinigte Macht und geschlossenes Ganzes agieren würden, würde es um die übergeordnete Stellung des Mannes finster stehen. Frauen sollten zusammenhalten und ihre Stärken gemeinschaftlich einsetzen und sich gegenseitig unterstützen und es darf auch gerne mal ein Mann mit an Bord sein, der sich tatkräftig auch für Frauen einsetzt. So wie bei Nicole Fritzges und ihrem Ehemann Bernd zum Beispiel. „Mein Mann hat mich davon überzeugt, als Partner der Feminess Kongresse teilzunehmen. Bisher haben wir von Meetingdeals nur die Konferenzhäuser für Feminess gebucht, inzwischen nutze ich persönlich diese Plattform auch, da wir Frauen wirklich anders netzwerken und dies unter Frauen für mich noch besser funktioniert“, so die Unternehmerin aus Niedersachsen.

Es sollte nun langsam wirklich die Zeit gekommen sein, in der Frauen zusammenhalten und sich gegenseitig den Rücken stärken, damit auch endlich der Verdrängungswettbewerb zwischen Männern und Frauen überwunden werden kann!