Kameras als das beste All-in-One-Tool für Veranstaltungsüberwachung

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Fortschritte in dem Bereich der Kameratechnik bieten vielversprechende Möglichkeiten für eine umfangreichere Datenerfassung durch Ereignisverfolgung.

Kameras sind ein hervorragendes Tool zum Auswerten von Veranstaltungen. Durch modernste Technik sind sie heutzutage im Stande, äußerst genaue Echtzeitbilder der Teilnehmerbewegungen an einem Veranstaltungsort zu liefern. Aus diesem Grund wenden sich nun immer mehr Konferenzmanagement-Unternehmen der Technik vor Ort zu, um eine bessere Überwachung des Teilnehmerstroms zu ermöglichen.        

Eine Verbesserung von Überwachungs- und Verfolgungsmethoden, das klingt erstmal irgendwie weniger vertrauenserweckend. Kameras müssen jedoch nicht immer Unbehagen auslösen, insbesondere wenn sie nicht zur Gesichtserkennung, sondern lediglich zum Messen und Verfolgen des Teilnehmerstroms auf Meetings und Veranstaltungen eingesetzt werden. In diesem Zusammenhang benötigt so eine Verbesserung jedoch die Installation von Kameras in der Nähe eines Veranstaltungsortes, was wiederum die Teilnehmer meist nervös macht und ein Gefühl von Überwachung auslöst. Doch gerade bei größeren Veranstaltungen kommt dies inzwischen immer häufiger vor und findet bezüglich der Datenerfassung vor allem dort auch ihre berechtigte Notwendigkeit.  Während die Gesichtserkennung für viele Menschen noch immer als invasiv empfunden wird, wirkt es weitaus weniger aufdringlich, wenn Kameras lediglich verfolgen, wo sich die Teilnehmer im Laufe des Tages aufhalten.

Im Vergleich zu den herkömmlichen Datenerfassungen, wie zum Beispiel durch WLAN und Radiofrequenzen, durch das Scannen der Teilnehmerausweise und der Geräte-ID oder durch Armbändern, die in Wi-Fi-Geräte eingebettet sind, ermöglichen Kameras eine viel bessere und zuverlässigere Ansicht und Datenerfassung. Mit dieser Vogelperspektive kann man den Personenfluss auf einem Veranstaltungsort auf einfachste Weise abbilden und analysieren.

Obwohl sich die Technologie in den Meeting- und Veranstaltungsbereichen explosionsartig ausgebreitet und entwickelt hat, befindet sich die Branche dennoch in einem experimentellen Stadium, wenn es um die Erfassung solcher Daten geht. Grund dafür sind vor allem die Datenschutzbestimmungen und die öffentlichen Missverständnisse in Bezug auf die Verwendung dieser Daten. Selbst dieser konservativere Einsatz von Kameras muss sich mit immer strengeren Datenschutzbestimmungen und Auflagen auseinandersetzen, da zunehmend mehr Länder auf die wachsende Dominanz großer Technologieunternehmen wie Google und Facebook reagieren. Die im Mai 2018 neu in Kraft getretene allgemeine Datenschutzverordnung der Europäischen Union ist möglicherweise die bislang größte Herausforderung.

So auch für das experimentelle Marketingunternehmen 2heads, welches mit dem Aufbau einer All-in-One-Event-Plattform als gutes Beispiel voran geht. So erweiterte das Unternehmen erst kürzlich seine Veranstaltungsplattform mit visuellen Echtzeit-Tracking-Geräten. Nick Rosier, Content- und Digital Director bei 2heads erkannte schnell die rettende Grauzone, indem er deutlich machte, was seine Kameras genau können und was nicht. „In Europa, mit der Allgemeinen Datenschutzverordnung, kann es ein Albtraum sein“, sagte Rosier. „Aber solange wir nicht das Filmmaterial von den Kameras aufnehmen, müssen wir uns nicht so viele Sorgen machen, da wir eher ein Datenprozessor als ein Datenspeicher sind. Das Gesetz ist für Datenverarbeiter etwas lockerer. “  Diese nun aktualisierte Plattform namens EventHive soll Konferenzplanern Informationen darüber geben, wie die verschiedenen Bereiche eines Veranstaltungsortes von den Teilnehmern genutzt werden. Durch Hinzufügen dieser sogenannten Crowd-Counting-Kameras ergibt sich dann eine Genauigkeit von etwa 96 Prozent, welche, verglichen mit den 67 Prozent Genauigkeit bei herkömmlichen Trackingmethoden, deutlich gestiegen ist.

Der Service soll Planern ein Live-Feedback liefern, damit sie ihre Finanzierung und Durchführung besser berechnen und zukünftige Veranstaltungen entsprechend verbessern können. „Auf diese Weise werden wir das Leben von Eventmanagern tatsächlich erleichtern und ein besseres Bild davon bekommen, was passiert, nicht nur bei einer Veranstaltung, sondern bei einer ganzen Reihe von Veranstaltungen auf der ganzen Welt“, so Rosier. Es bleibt abzuwarten, in welche Richtung sich Unternehmen wie 2heads zukünftig entwickeln werden.